Blüteninstallation im Naturhistorischen Museum von Andreas Bamesberger Beeindruckende Blüteninstallation als Entrada – von Andreas Bamesberger anlässlich der Ausstellung „Wie alles begann. Von Galaxien, Quarks und Kollisionen“ Andreas Bamesberger beschäftigt sich seit über 10 Jahren mit der Erweiterung des Gestaltungsbegriffs im Zusammenhang mit Blüten und Pflanzenteilen. Für den Betrachter fernab von jeglicher Erwartung entsteht eine fantastische Entartung der reinen Funktionsarchitektur. Mit dieser bisher größten Installation mit knapp 5.000 Blüten und ebenso vielen Zieräpfeln im Naturhistorischen Museum am 18. Oktober 2016 hat Andreas Bamesberger eine Symbiose der Architektur des Wiener Historismus und seiner temporären Installation hergestellt. Die stärkeren Blütenbahnen aus Chrysanthemen sind der Grafik der Einladung zur Ausstellungseröffnung entnommen und stellen eine Metapher für Planetenbahnen dar, auch das „Kollisionsmuster“ der aufeinandertreffenden Protonen im CERN weist ein ähnliches Muster auf. Die flächig gelegten Dahlienblüten sind ein Zitat auf die ornamentale Deckenmalerei in den Arkaden rund um den Hauptraum der Treppe. Die Zieräpfel stellen DNA-Stränge dar und geben somit den direkten Hinweis auf das Naturhistorische Museum und das Leben als solches. Der Apfel dient hierbei nicht als christliches Symbol für Verführung, sondern für das Vergehen und Entstehen von Neuem. Die nahezu unfassbare Symmetrie durch die Linienführung der Blüten ist die logische Konsequenz zur Vorgabe der Architektur. Nicht nur wegen der Symmetrie im Naturhistorischen Museum, welches dem Wiener Historismus zugeschrieben wird, sondern auch weiter bezugnehmend auf das nie realisierte, epochale Bauprojekt, das sich von der Hofburg beginnend bis hin zu den beiden Museen Naturhistorisches Museum und Kunsthistorisches Museum als Spiegelbau fortführen hätte sollen. Allerdings sind die beiden Museen KHM und NHM die einzigen Gebäudekomplexe, welche an dieses Vorhaben erinnern, da die Hofburg in dieser Weise bekanntlich nicht fertiggestellt wurde und heute nur die „Hälfte“ der Hofburg steht. Schlussendlich kamen bei dieser Installation 2.000 Chrysanthemen, 2.500 Dahlien und mehr als 5.000 Zieräpfel zum Einsatz. Acht Personen waren sechs Stunden mit dem Legen der Blüten und Zieräpfel beschäftigt. Es kamen keinerlei Schablonen zum Einsatz und nach dem Fertigstellen einer Seite wurden die Umrisse abgemessen und danach auf der jeweils anderen Seite gelegt. Die Ausgestaltung fand dann wiederum ganz absichtlich nach Gefühl statt, um eine eben nicht genaue Symmetrie herzustellen, um einerseits den handwerklichen Aspekt zu veranschaulichen und andererseits darauf zu verweisen, dass in der Natur nichts 100%ig symmetrisch ist. Bei der Planung dieses Vorhabens war neben der künstlerischen Gestaltung die Nachhaltigkeit ein wichtiges Kriterium. Alle pflanzlichen Bestandteile wurden im Umland von Wien geerntet. Somit wurden die Transportwege so kurz wie nur möglich gehalten und die Wertschöpfung fand zu 100% in der Region statt. Am Ende der Ausstellungseröffnung wurden die rd. 800 Besucher aufgefordert, die Blüten als Erinnerung an diesen Tag mitzunehmen, um sich daran noch einige Tage zu erfreuen. Die Zerstörung des Kunstwerks war Teil des Programms.