Der Mann mit dem Lachen England zu Beginn des 18. Jahrhunderts ist voller Intrigen und Luxus, Privilegien und Ungerechtigkeiten, Liebe und Kriminalität – eigentlich der perfekte Schauplatz für ein Musical. Ähnlicher Meinung muss Victor Hugo gewesen sein – 1869 veröffentlicht er das, was im royalen Frankreich einem Musical am nächsten kommt: einen Roman, der ebendieses Schauspiel dramatisiert. L’homme qui rit (Der Mann mit dem Lachen) ist aus dem Stoff, der gute Musik ausmacht – eine Geschichte zwischen Traum und Wirklichkeit, die Realität und Prunk Stück für Stück gegeneinander ausspielt. Im Mittelpunkt steht Gwynplaine, ein Held, der anfangs vor allem eines ist: entstellt. Sein zu einem entsetzlichen Dauergrinsen verzerrtes Gesicht (das später auch unzählige Batman-Fans in Angst und Schrecken versetzen sollte) verleiht dem Stück seinen Namen, und ihm einen Platz auf diversen Jahrmärkten. Als sich jedoch herausstellt, dass besagter Held Sohn und Erbe eines hochgeehrten Lords ist, findet er sich gefangen in der Kluft zwischen arm und reich wieder. Berauscht vom Prunk und Überdruss des englischen Hochadels, stellt er bald fest, dass in dieser kuriosen Welt trotzdem nicht alles Gold ist, was glänzt. Adaptiert für die Musicalbühne, verwandelt DER MANN MIT DEM LACHEN sich nun in ein musikalisches Epos, das die Emotionalität der Geschichte weiter unterstreicht. Die Uraufführung der Staatsoperette Dresden erweckt den englischen Hofstaat und die ihm Untergeordneten in dreißig verschiedenen Haupt- und Nebenrollen sowie im hauseigenen Chor und in einem sechzig-köpfigen Orchester zum Leben. Zwischen peitschenden Meeresstürmen, grausamer Folter, Karikatur des Adels und dem Seelenschmerz eines von der Gesellschaft Verstoßenen wird alles beschrieben und gefühlt, wie in Victor Hugos Roman dargestellt. Neben den Dialogen von Tilmann von Blomberg sind es Frank Nimsgerns Kompositionen und ihr Zusammenspiel mit den Liedtexten Alexander Kuchinkas, die Gwynplaines Rolle als wandelnde Metapher hervorheben. In seiner Repräsentation der Zivilbevölkerung im Angesicht der Reichen und Schönen – einer Identität, die sich im Auge des Betrachters stetig wandelt – wird er zur perfekten Personifikation der hybriden Instrumentierung. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Prunk und Pop mit Zitaten aus dem Barock und maßgeschneiderten Leitmotiven, die die Gegenüberstellung von Schuld und Sühne, Hässlichkeit und dem Bösen an sich mittragen. Hässlich ist schließlich nur, wer Böses tut, wie der zweite Akt offenbart. DER MANN MIT DEM LACHEN erscheint am 17. April auf Doppel-CD.   TITEL: Der Mann mit dem Lachen INTERPRET: Original Cast Dresden LABEL: HitSquad Records EAN: 9120006684200 KATALOG: 668420 PC: MG 290 LC-Code: LC 15942 VERPACKUNG: Jewelcase  VERÖFFENTLICHUNGSDATUM: 17. April 2020 CD1 1. Prolog 2. Ouvertuere 3. Brot und Spiele 4. Oben 5. Mit dir 6. Die Wahrheit 7. Nur kein Ehrgeiz 8. Oben - Reprise 9. Das ist, was mich erregt 10. Pausenfinale CD2 1. Entreacte 2. Tyburn 3. Die Maer, die man erzaehlt 4. Ein Freak, ein jaemmerlicher Wicht 5. Haesslich ist, wer Boeses tut 6. Englands Stolz 7. Der Lord bin ich 8. So lenken wir das Land 9. Ich bin das Volk 10. Ich weiß, was zaehlt 11. Applausmusik